Schriftgröße

Unsere Methoden

Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie

Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie ist eine von Marsha Linehan entwickelte Therapieform, die ein empirisch nachweislich wirksames, störungsspezifisches Therapieverfahren für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, sowie mit chronischer Suizidalität und Selbstschädigung ist. Die DBT basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie und integriert unterschiedliche grundlegende therapeutische Methoden, wie etwa Expositionsverfahren oder kognitive Umstrukturierung. Ausgangspunkt der Entwicklung der DBT war die Arbeit Linehans mit suizidalen Borderline-Patient*innen im Rahmen ihrer Professur für Psychologie.

Ergänzt wurde die DBT von einer Vielzahl von Techniken und Methoden anderer therapeutischer Schulen (z.B. humanistische Psychologie) und fernöstlicher Techniken der Entspannung und Meditation (z.B. aus dem Zen). Die DBT basiert auf einer dialektischen Weltanschauung. Der dialektische Ansatz betont Wechselseitigkeit und Ganzheitlichkeit.

Folgende Elemente der DBT sind Bestandteil unserer täglichen Arbeit:

Die Diary Card

Die Diary Card ist ein Selbstbeobachtungsprotokoll, das entsprechend der DBT Zielhierarchie die Bereiche Suizidalität, selbstschädigende Verhaltensweisen, therapieschädigendes Verhalten und Lebensqualität erfasst und skaliert. Neben dysfunktionalen Verhaltensmustern werden ebenfalls funktionale, also stabilisierende und befriedigende Verhaltensmuster, wie Sport und Bewegung, aufgezeichnet.

Die Diary Card befähigt Sie zu einem ungetrübten Blick auf Ihre Woche. Die Reflexion Ihres Verhaltens bietet Ihnen eine Möglichkeit, adäquatere Handlungsalternativen für die Zukunft zu entwickeln.

Die Verhaltensanalyse

Die Verhaltensanalyse ermöglicht Ihnen die strukturierte Reflexion Ihrer selbstschädigenden Verhaltensweisen. Neben Ihrem Verhalten dokumentieren Sie den möglichen Auslöser, Ihre Gefühle, Ihre Gedanken sowie Ihre körperlichen Empfindungen.

Die Verhaltensanalyse befähigt Sie dazu Ihre selbstschädigenden Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, um zukünftig frühzeitiger adäquatere Handlungsstrategien anzuwenden. Diese Handlungsstrategien werden Ihnen im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Skillgruppen und in Ihren DBT-basierten Einzelgesprächen vermittelt.

Das Gefühlsprotokoll

Langanhaltende und stark ausgeprägte negative Emotionen sind Bestandteil des Alltags von Borderline-Patient*innen. Häufig sind diese Emotionen ursächlich für aversive Anspannungszustände.

Durch das Gefühlsprotokoll habe Sie die Möglichkeit, Ihre individuellen Emotionen strukturiert zu reflektieren. Diese Reflexion dient der Einordnung Ihrer Emotionen in Ihren gegenwärtigen Lebenskontext und bietet Ihnen die Gelegenheit, der langfristigen Entwicklung Ihrer individuellen, konstruktiven Lösungsansätze und vorbeugenden Maßnahmen.

Alle Methoden dienen Ihrer Selbstreflexion und Ihrer Entwicklung funktionaler Handlungsmuster. Sie setzen von Ihnen ein hohes Maß an Reflexionsvermögen und Eigenmotivation, sowie Mut zur Veränderung voraus.